Zu früh am Limit: Auto-Verschleißteile im VAG-Konzern

Claudia Claudia
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Moderne Fahrzeuge wirken technisch ausgefeilt, kraftvoll und effizient. Doch wer genau hinschaut, stellt fest: Die Lebensdauer vieler Motoren sinkt, während die Anforderungen an Leistung und Effizienz steigen. Gerade im Umfeld der VAG-Gruppe, also VW, Audi, Seat und Skoda, häufen sich Berichte über frühzeitig auftretende Schäden. Eine zentrale Rolle spielen dabei verschiedene Auto-Verschleißteile, die heute filigraner konstruiert sind als noch vor 20 oder 25 Jahren.

Dieser Artikel erklärt, warum bestimmte Komponenten moderner Motoren schneller verschleißen, welche typischen Probleme auftreten können und was man tun kann, um Schäden vorzubeugen

Inhaltsverzeichnis

Für die Effizienz: Moderne Motoren sind empfindlicher

Viele Fahrer eines VW, Audi, Seat oder Skoda kennen jemanden, der schon einmal einen frühen Motorschaden erlebt hat. Oft betrifft es Fahrzeuge, die noch nicht einmal 100.000 Kilometer gelaufen sind. Die Frage taucht dann schnell auf: Handelt es sich um konstruktive Schwächen, Materialoptimierungen oder einfach um die logische Folge moderner Motorentwicklungen? Klar ist jedenfalls, dass Auto-Verschleißteile bei heutigen Motoren eine zentralere Rolle spielen als früher.

Während früher großzügiger dimensionierte Bauteile zum Einsatz kamen, stehen heute Effizienz, Kompaktheit und Leistungssteigerung im Vordergrund. Das bedeutet: Die Motoren werden stärker belastet, und viele Komponenten erreichen ihre Verschleißgrenze früher. Das betrifft nicht nur einzelne Elemente, sondern das gesamte Zusammenspiel im Motor.

Vergleicht man heutige Motoren mit denen von vor 20 oder 25 Jahren, fällt sofort auf, wie viel mehr Leistung heute aus weniger Hubraum gewonnen wird. Aktuelle Motorengenerationen werden nach völlig anderen Maßstäben gebaut als früher. Wo früher Hubraum und mechanische Robustheit im Mittelpunkt standen, dominieren heute:

  • Weniger Hubraum (Downsizing)
  • Turbo- und Kompressoraufladung
  • Reduzierte Bauteilgrößen
  • Erhöhte Leistungsdichte

Das bedeutet: Die Motoren sind zwar stärker und effizienter, aber auch empfindlicher. Auto-Verschleißteile stehen damit unter deutlich höherer Belastung, was wiederum eine präzisere Wartung und mehr Aufmerksamkeit erfordert. Werden Teile filigraner, werden sie auch anfälliger für Abnutzung. Es entsteht eine Situation, in der bereits kleine Probleme der Verschleißteile Motoren lahm legen können.

Dazu kommt: Wo früher die Belastung eines Motors bei ausgiebigen Fahrten beispielsweise in der Wüste unter Extrembedingungen getestet wurde, ersetzt heute der Computer den Belastungscheck. Die Folge sind schneller kaputtgehende Verschleißteile: Autos bleiben liegen!

Links ein Auto auf einer Probefahrt durch die Wüste, rechts ein Computer mit Hände, die auf eine Tastatur tippenAusgiebige Testfahrten werden heutzutage immer mehr durch Computerchecks ersetzt.

Beispiel EA888-Motor: Verbreitet und dennoch anfällig

Ein gutes Beispiel ist der bekannte EA888-Motor, der in vielen Modellen der Marken VW, Audi, Seat und Skoda verbaut wurde und sogar im Porsche Macan zu finden ist. Dieser Motor kann in der Praxis hervorragende Leistung bringen, aber er zeigt auch typische Verschleißbilder. Besonders auffällig ist die Regelung des Öldrucks. 

Öldruckpumpe nah, zeigt unter 1 bar, darunter leiden Auto-VerschleißteileAuto-Verschleißteile leiden bei zu niedrigem Öldruck. Die Öldruckregelung beim EA888 liefert unter 1 bar. 

Tests zeigen, dass bei diesem Motor die Öldruckregelung unter 1 bar Druck liefert. Sobald dieser aber unter 1 bar im Leerlauf sinkt, fehlt dem Motor die ausreichende Schmierung. Und wenn die Schmierung nicht mehr gewährleistet ist, beginnen die empfindlichen Lager- und Nockenwellenbereiche zu leiden. Die Geräusche treten häufig zuerst hörbar als leichtes Klappern auf, werden dann aber schnell zu intensiven Geräuschen, die auf schwerwiegende Probleme hinweisen. Die Folge sind Schäden an:

  • Nockenwellenverstellern

  • Lagerstellen der Nockenwellen

  • Kurbelwellenlagern

  • Lagerschalen

Lagerschalen leiden, wenn zu wenig Öl für die Schmierung vorhanden ist.

Hier zeigt sich, wie eng moderne Konstruktionen kalkuliert sind: Wenn ein einziges Auto-Verschleißteil an Leistungsfähigkeit verliert, zieht dies oft eine Kette weiterer Probleme nach sich, die schließlich in einen kapitalen Schaden münden können.

Die Steuerkette: Früher „für immer“, heute ein Risiko

Folgendes Problem ist ein klassisches Beispiel für Auto-Verschleißteile, die nicht mehr für extreme Laufzeiten ausgelegt sind: Die Steuerkette! Sie galt lange als Bauteil, das ein Motorleben lang hält. Heute sieht die Realität häufig anders aus. Viele der modernen Steuerketten sind schmaler und leichter, um Reibung und Gewicht zu reduzieren. Doch eben diese Eigenschaften machen sie anfälliger. Die Ketten laufen zwar effizienter, neigen jedoch häufiger zu:

  • Längung
  • Geräuschentwicklung
  • Funktionsstörungen der Versteller
  • Kettenrissen

Wenn die Kette sich dehnt oder die Führung verschleißt, verliert der Motor die exakte Steuerzeit. Das führt zu Geräuschen, Leistungsverlust und im schlimmsten Fall zu massiven Motorschäden.

Vergleich zweier Steuerketten: heute dünn, früher dickDie heutigen Steuerketten sind deutlich filigraner als die Komponenten aus der Vergangenheit.

Probleme mit Peripheriekomponenten: Auto-Verschleißteile beim Diesel-Motor

Ein interessanter Vergleich ergibt sich zwischen Diesel- und Benzinmotoren. Dieselmotoren werden in vielen Fällen erst mit sehr hohen Laufleistungen in Werkstätten überholt. Häufig bewegen sie sich im Bereich von 200.000 km oder deutlich darüber.

Bei modernen Benzinmotoren, insbesondere leistungsstarken Turbomotoren, treten Probleme dagegen oft bereits zwischen 70.000 und 150.000 km auf. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein Dieselmotor keine Schwachstellen hat. Auch hier entscheiden Auto-Verschleißteile und vor allem die Peripherie über die Haltbarkeit.

Beim Diesel muss man vor allem auf folgende Komponenten achten:

  •  Turbolader
  • Ladeluftkühler
  • Injektoren (Einspritzanlage)
  • Sensorik

Wird beispielsweise nur der Motorblock revidiert, die Peripherie jedoch nicht, können Probleme bestehen bleiben. Viele kennen das Szenario: Motor überholt, aber der Schaden kommt zurück. Die Ursache liegt dann oft nicht beim Motor selbst, sondern bei Anbauteilen, die ebenfalls Auto-Verschleißteile sind.


Auto-Verschleißteile erkennen: Worauf man achten sollte!

Viele Schäden kündigen sich an, bevor sie kritisch werden. Warnsignale können sein:

  • Klappern nach Kaltstart
  • Schwankender Öldruck
  • Leistungsverlust
  • Hoher Ölverbrauch
  • Rauchentwicklung

Wer solche Signale früh erkennt, kann schlimmere Schäden vermeiden.

Wartung und Pflege: Das kannst du für dein Fahrzeug tun!

Um die Lebensdauer des Motors zu verlängern, lässt sich bereits mit einfachen Maßnahmen viel erreichen.

1. Das richtige Öl verwenden

Viel Schaden entsteht durch ungeeignete Ölviskositäten. Besonders dünnflüssige Öle (z. B. 0W-20) sind für viele stark belastete Motoren nicht ideal. Besser geeignet sind:

  • 0W-40
  • 5W-40

Diese Öle bieten besseren Schutz bei Hitze und Belastung. Sie reduzieren Verschleiß und halten Lagerflächen stabiler.

2. Ölwechselintervall verkürzen

Viele Hersteller geben Longlife-Intervalle von bis zu 30.000 km an. Technisch ist das zwar möglich, aber für die Haltbarkeit des Motors ist es nachteilig. Öl altert, verliert Additive und verschmutzt - Verschleißteile beim Auto leiden schneller. Daher lautet unsere Empfehlung: Ölwechsel alle maximal 15.000 km.

3. Öldruck überwachen

Regelmäßige Öldruckkontrollen, wie z. B. mit unserem VAG-Öldruck-Messgerät, können dir helfen, potenziellen Problemen mit dem Schmiersystem deines Motors einen Schritt voraus zu sein.

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4. Austausch kritischer Komponenten

Bei Motoren, die anfällig für bestimmte Schwächen sind, wie z. B. der N57 Diesel, der EA113 Gen1, der EA888 Gen2 und der EA888 Gen3, solltest du die Ölpumpe mit unseren speziellen Upgrades aufrüsten.

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Fazit

Moderne Motoren können beeindruckend effizient und leistungsstark sein. Doch viele Auto-Verschleißteile sind heute stärker belastet als früher und benötigen bewusste Pflege. Wer sich mit der Funktionsweise seines Motors beschäftigt, die richtigen Öle verwendet, regelmäßige Wartungen ernst nimmt und bekannte Schwachstellen im Blick hat, kann die Lebensdauer seines Motors erheblich verlängern. So bleibt das Fahrzeug nicht nur auf dem Papier zuverlässig, sondern auch im realen Alltag.

Verschleißteile am Auto machen dir Probleme? Dann schreib uns!

Fragen & Antworten

Was sind Verschleißteile?

Verschleißteile sind Bauteile am Fahrzeug, die durch den laufenden Betrieb einer natürlichen Abnutzung unterliegen. Sie sind so konstruiert, dass sie über einen bestimmten Zeitraum zuverlässig funktionieren, sich aber mit der Zeit abnutzen. Deshalb müssen sie in regelmäßigen Abständen kontrolliert und gegebenenfalls ausgetauscht werden, um Schäden am Motor oder anderen Komponenten zu verhindern.

Welche Teile eines Autos unterliegen Verschleiß?

Zu den Verschleißteilen gehören viele unterschiedliche Komponenten, die während der Fahrt bewegt, erwärmt oder belastet werden. Dazu zählen im Bereich des Motors zum Beispiel die Steuerkette, Lagerstellen, Turbolader, Injektoren, Dichtungen und Ölpumpen. Aber auch kleinere Bauteile wie Führungen, Spanner oder Sensoren sind von natürlichem Verschleiß betroffen und beeinflussen das gesamte Motorsystem.

Was sind die teuersten Verschleißteile?

Zu den teuersten Verschleißteilen zählen Komponenten, die eine zentrale Funktion im Motor übernehmen und deren Ausfall große Folgeschäden verursachen kann. Dazu gehören vor allem Steuerketten, Nockenwellenversteller, Turbolader und Einspritzsysteme. Wenn diese Teile versagen, führt das häufig zu gravierenden Motorschäden, die eine teure Instandsetzung oder sogar einen Komplettmotor notwendig machen.

Warum treten heute schneller Verschleißerscheinungen auf als früher?

Moderne Motoren werden kompakter gebaut und gleichzeitig stärker belastet, da sie mit weniger Hubraum mehr Leistung erzeugen sollen. Die Bauteile sind filigraner und damit empfindlicher gegenüber Hitze, Druck und Ölqualität. Dadurch erreichen viele Komponenten ihre Verschleißgrenzen früher als bei älteren Motorengenerationen.

Wie erkenne ich Verschleiß frühzeitig?

Viele Schäden kündigen sich an, bevor sie kritisch werden. Typische Warnsignale sind Klappergeräusche nach dem Kaltstart, schwankender Öldruck, Leistungsverlust oder ungewöhnlich hoher Ölverbrauch. Wer diese Anzeichen ernst nimmt und frühzeitig prüfen lässt, kann teure Folgeschäden vermeiden.

Warum ist der Öldruck so wichtig für die Lebensdauer des Motors?

Der Öldruck sorgt dafür, dass alle beweglichen Bauteile im Motor ausreichend geschmiert werden. Sinkt der Öldruck unter ein bestimmtes Niveau, können Lagerstellen, Nockenwellenversteller oder Kurbelwellenbereiche stark beschädigt werden. Ein dauerhaft zu niedriger Öldruck führt oft schleichend zu Motorschäden, die erst spät bemerkt werden.

Was kann ich tun, um den Verschleiß im Motor zu reduzieren?

Eine wichtige Maßnahme ist die Verwendung eines Öls mit geeigneter Viskosität, das den Motor unter Belastung zuverlässig schützt. Außerdem sollte der Ölwechselintervall nicht unnötig verlängert, sondern eher verkürzt werden, zum Beispiel auf maximal 15.000 Kilometer. Regelmäßige Kontrolle von Druckwerten und Bauteilzuständen erhöht zusätzlich die Lebensdauer.

Lohnt es sich, bestimmte Schwachstellen vorbeugend zu beheben?

Ja, besonders bei bekannten Motortypen mit konstruktiven Schwächen kann ein frühzeitiger Austausch oder ein Upgrade einzelner Komponenten sinnvoll sein. Dadurch sinkt das Risiko teurer Folgeschäden erheblich, und die Zuverlässigkeit des Motors steigt deutlich. Vorbeugende Maßnahmen sind langfristig oft günstiger als eine spätere Motoreninstandsetzung.

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